Zu viele Wennigser heizen noch mit Öl
VON GERKO NAUMANN / HAZ Wennigsen
Wennigsen. Wennigsen wird seine Ziele im Klimaschutz verfehlen. Vor fast neun Jahren hatte der Rat im sogenannten Klimaschutzaktionsprogramm beschlossen, dass der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß in der Gemeinde um 40 Prozent gesenkt werden soll. „Wir haben Probleme bei der Einhaltung dieses Wertes und stellen fest, dass wir ihn leider nicht erreichen werden“, erklärte der Klimaschutzbeauftragte Detlev Krüger-Nedde. Davon will er sich aber nicht entmutigen lassen. Im Gegenteil: Der Experte ist ständig auf der Suche nach Möglichkeiten, den CO2-Ausstoß langfristig zu senken und den Klimazielen so Stück für Stück doch noch näher zu kommen.
Anlagen sollen auf Prüfstand
Momentan konzentriert sich Krüger-Nedde auf den Bereich des Wärmeverbrauchs. Dafür hat er Zahlen ausgewertet, die ihm die Region Hannover und deren Klimaschutzagentur zur Verfügung gestellt haben. „Hier haben wir noch deutliches Einsparpotenzial in der Gemeinde“, räumt der Klimaschutzbeauftragte ein. Sein Blick richtet sich insbesondere auf die Zahl der aus seiner Sicht veralteten Ölheizungen – die in Wennigsen statistisch gesehen noch überproportional verbreitet sind. „Sie machen bei uns etwa ein Viertel aller Heizungen aus. In der gesamten Region Hannover sind es weit unter 20 Prozent“, berichtet Krüger-Nedde. Deshalb ruft er Haus- und Wohnungsbesitzer nun auf, ihre Heizungen auf den Prüfstand zu stellen und gegebenenfalls auszutauschen.
Dass es überhaupt noch einen so großen Anteil an Ölheizungen in Wennigsen gibt, macht Krüger-Nedde unter anderem am hohen Anteil von Ein- und Zweifamilienhäusern fest. Außerdem sei das Gasnetz in der Gemeinde noch verhältnismäßig jung. „In Evestorf, Sorsum und Argestorf gibt es diese Möglichkeit zu heizen erst seit den Neunzigerjahren, in Steinkrug sogar erst seit 2005“, sagt er. Für die Haus- und Wohnungsbesitzer könnte sich die Umstellung auf andere Brennstoffe – beispielsweise Holzhackschnitzel oder Holzpellets – sogar auszahlen, meint Krüger-Nedde. Zwar sei die Anschaffung einer solchen Anlage teurer. Aber zum einen sparten die Käufer künftig beim Verbrauch aufgrund der niedrigen Brennstoffkosten, und zum anderen gebe es Fördermittel.
Berater kommen ins Haus
Über diese finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten berät die Klimaschutzagentur Interessierte in der Region Hannover. Dazu kämen Experten für eine sogenannte Heizungsvisite ins Haus, erklärt deren Mitarbeiterin und Diplomgeografin Tina Hackfurth. „Das sind kostenlose Beratungen, die etwa eine Stunde dauern“, sagt sie. Bei den Terminen gibt es Tipps zur Optimierung der bestehenden Anlagen und bei geplanten Neuanschaffungen auch Informationen zu einer möglichen Förderung.
Interessierte können einen Termin mit den Energieberatern unter Telefon (05 11) 22 00 22 88 vereinbaren. Alle Informationen gibt es auch unter www.gutberatenstarten.de

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