Vorreiter in Sachen Jugendschutz?
Von Lisa Malecha
Wennigsen. Wird Wennigsen eine „Community that cares“? Diese Methode – kurz CTC – unterstützt Kommunen dabei, Kinder und Jugendliche besser zu schützen. Frederick Groeger-Roth vom Landespräventionsrat Niedersachsen stellt das Konzept auf Einladung des Wennigser Präventionsrats am Montag, 9. März, im Bildungsausschuss vor. Der Wennigser Präventionsrat hat sich schon länger mit CTC beschäftigt und sieht das Konzept als echte Chance für die Gemeinde, sagt die Vorsitzende Barbara Krüger. Die in den USA entwickelte Methode nimmt dabei die Prävention der Kommunen im Bereich der sozialen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in den Blick.
Kommunen unterstützen
Ob Gewalt, Drogenprobleme, Depressionen, Ängste, Teenie-Schwangerschaften oder Erziehungsprobleme: Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit späterer Verhaltensprobleme. Vom CTC-Ansatz sollen alle Kinder und Jugendlichen in der Gemeinde profitieren. Das Programm unterstützt kommunale Akteure dabei, eine Strategie zur Verringerung von verschiedenen Verhaltensproblemen bei Jugendlichen zu entwickeln. Das funktioniere unter anderem, indem beispielsweise soziale und emotionale Kompetenzen gefördert werden, Mobbingprävention an Schulen angeboten wird, genügend strukturierte Freizeitangebote vorhanden sind
Risiken ermitteln
Das Konzept von CTC: Durch Umfragen und Expertenbefragungen werden die entscheidenden Risikofaktoren von Jugendlichen in der jeweiligen Stadt oder Gemeinde ermittelt. Anschließend können Präventionsprojekte ausgesucht werden, die zum einen zu genau diesen Risikofaktoren passen und deren Wirksamkeit zum anderen wissenschaftlich nachgewiesen wurde. Dafür wurde die Datenbank „Grüne Liste Prävention“ entwickelt. „So können wir die Präventionsarbeit auf die wirklichen Bedürfnisse abstimmen“, sagt Krüger. Begleitet wird CTC zudem von der Universität Hildesheim. „Nach einigen Jahren werden die Maßnahmen dann evaluiert“, sagt Krüger. Es soll auch die Lücke zwischen bestehenden Angeboten schließen. „Für Kinder bis sechs Jahren haben wir die Frühen Hilfen – Communities that care würde das ergänzen“, sagt Krüger. „Alles, was in der Gesellschaft passiert, fußt in der Kindheit und Jugend, deshalb ist es sehr wichtig, Kinder und Jugendliche zu begleiten und die Prävention in diesem Bereich systemischer anzugehen.“
Erste in der Region
Der Landespräventionsrat Niedersachsen berät und unterstützt Kommunen in Niedersachsen bei der Umsetzung von CTC. Zu Verfügung gestellt werden nicht nur Materialien, der Prozess wird begleitet, es werden Schulungen angeboten und auch finanziell beraten. Nachdem Groeger-Roth das Programm am Montag um 18.30 Uhr im Bürgersaal vorgestellt hat, wird entschieden, ob der Präventionsrat beantragt, dass Wennigsen an CTC teilnimmt, sagt Krüger. Wennigsen wäre die erste Kommune in der Region Hannover, die sich an CTC beteiligt. Bisher hat lediglich ein Stadtteil in Hannover das Programm umgesetzt. Damit wäre Wennigsen Vorreiter.
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