Politiker fordern Klimaschutz-Vorgaben für neues Wohngebiet in Bredenbeck

Von Lisa Malecha

Bredenbeck/Holtensen

m Ortsrand von Bredenbeck sollen Einfamilien- und Reihenhäuser, aber auch seniorengerechte Wohnungen, eine Ökosiedlung und ein neuer Kindergarten entstehen.

Geht die Planung für das Baugebiet Im Bergfelde in die nächste Runde? Die Mitglieder des Bauausschusses wünschen sich jedenfalls mehr Vorgaben – vor allem in Sachen Umweltschutz. Den Politikern ist der aktuelle Entwurf noch immer zu schwammig. Am Donnerstag entscheidet der Rat, ob die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit dennoch starten soll.

Zahlreiche Anwohner hatten im Vorfeld Kritik an den Plänen der Niedersächsischen Landgesellschaft (NLG) geäußert, die das Baugebiet entwickelt und auch die Grundstücke vermarktet. Unzufrieden waren die Nachbarn vor allem mit der Platzierung von mehrstöckigen Gebäuden. Sie monierten auch, dass eine Durchfahrt zur benachbarten Grundschule verhindert werde. Diese und andere Wünsche wurden nun in einen neuen Entwurf eingearbeitet.

Kritikpunkte der Anlieger berücksichtigt

Auf der etwa 6,7 Hektar großen Fläche des Baugebiets, das sich im Nordosten des Ortes Richtung Holtensen erstreckt, sind unterschiedliche Wohnformen vorgesehen. Auf den derzeit 58 Grundstücken sollen zwischen 101 und 136 neue Wohneinheiten geschaffen werden – größtenteils Ein- und Zweifamilienhäuser. Auch eine Kita soll entstehen.

Umweltstandards sollen festgelegt werden

Architekt und Städteplaner Peter Flaspöhler betonte, dass der aktuelle Entwurf noch nicht festlege, wo genau welche Art von Häusern stehen werde – weitere Anregungen könnten auch während der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit berücksichtigt werden. Die Politiker wiederum forderten, dass schon zum jetzigen Zeitpunkt weitere Aspekte verbindlich festgelegt werden müssten – damit klar sei, in welche Richtung sich das Baugebiet entwickeln werde.

Vor allem sollen Standards für den Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit festgelegt werden, waren sich alle Fraktionen einig. Unter anderem sollen energiesparende KfW-Standards festgelegt werden, Solardächer sind erwünscht, und die Möglichkeit zur Begrünung von Dächern soll berücksichtigt werden. „Wir müssen die Energiestandards explizit einbetten und fordern einen absoluten Verzicht auf fossile Energien“, erklärte Angelika Schwarzer-Riemer von den Grünen. Auch das Thema sozialer Wohnungsbau müsse forciert werden.

Rat entscheidet am Donnerstag

Die FDP forderte unter anderem, dass die Anzahl der Parkplätze überprüft wird. Gewünscht sind mindestens 1,5 bis zwei Stellflächen pro Wohneinheit. Die Fraktion wies auch darauf hin, dass die in früheren Diskussionen mehrfach erwähnte Trockenleitung zur Löschwasserversorgung der Grundschule erneut geprüft werden soll.

Andrea Gremmer von der NLG betonte, dass Nachhaltigkeit wichtig sei. Dennoch müsse der Bauträger auch darauf achten, dass die Grundstücke vermarktbar bleiben. Ob die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit, die der Rat eigentlich schon im März beschließen sollte, nun beginnen kann, entscheidet das Gremium in seiner Sitzung, die am Donnerstag, 9. Juli, um 19 Uhr in der Sporthalle der KGS Wennigsen beginnt.

Datum der Pressemitteilung: 
Montag, 6. Juli 2020

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