Ökostation rettet die Wennigser Obstbörse

Ökostation rettet die Wennigser Obstbörse



Zuletzt wollte kaum mehr jemand Obst anbieten, das soll sich nun ändern /

Verein aus Großgoltern will das Projekt mit neuen Angeboten wiederbeleben

Von Lisa Malecha

Wennigsen. Die Obstbörse Wennigsen ist gerettet: Die Ökostation Deister-Vorland übernimmt das Projekt, bei dem 26 Jahre lang überschüssige Gartenfrüchte kostenlos dankbare Abnehmer gefunden haben. Vorsitzender Frank Roth hat ambitionierte Pläne: Er will Gartenbesitzer dazu animieren, mehr Obstbäume zu pflanzen. Seit 17 Jahren betreut Nicole Ehnert die Obstbörse, die 1991 von den Wennigser Grünen eröffnet wurde. Ehnert hatte zuletzt angekündigt, ihre Aufgaben abzugeben, da kaum noch jemand Obst anbietet.

Mehr Nachfrage als Angebot

„Ich hatte zwei Apfelbäume und 25 Interessierte“, schildert sie die Lage. Zudem würde sie ihre Zelte am Deister vermutlich abbrechen. Nun bekam Ehnert unvermittelt Hilfe: „Ich habe den Bericht über das Ende der Obstbörse in der Zeitung gelesen und habe daraufhin sofort Kontakt zu Nicole Ehnert aufgenommen“, sagt Roth. Die Ökostation habe in den Neunzigern selber eine Obstbörse betrieben, daher sei er zuversichtlich, dass sie nun wieder Erfolg mit dem Projekt haben werden. „Es ist einfach eine gute Sache.“ Und erfolgreich war die Obstbörse in der Vergangenheit bereits: 2011 erhielt Ehnert für ihren ehrenamtlichen Service sogar den Umweltpreis der Gemeinde. Doch damit die Tauschbörse wieder funktionieren kann, muss Obst angeboten werden. „Das war die Krux“, sagt Ehnert, die all ihre Aufgaben an die Ökostation abgibt. Wie sie die eingeschlafene Obstbörse wiederbeleben wollen, weiß Roth schon: mit reichlich Zusatzveranstaltungen. „Wir müssen Akquise betreiben, Menschen über Obstbaumsorten informieren, dazu anregen, selber wieder zu pflanzen“, sagt er.

Neustart mit neuem Namen

Es gebe viele Sorten, die auch in kleinere Gärten passen. Berater sollen vor Ort über verschiedene Möglichkeiten informieren und so den Menschen einen Impuls geben, selber Obst anzupflanzen. „Man muss nicht immer einen Vollstamm nehmen“, stimmt ihm Ehnert zu. Zusätzlich will Roth dem Projekt einen neuen Namen geben: Aus der Wennigser Obstbörse wird künftig die Calenberger Obstbörse. Er und Ehnert sind sich sicher: Mit mehr Animation, Infoveranstaltungen und Flyern wird das Projekt wieder zu Leben erwachen.

Dennoch sei es keine leichte Aufgabe: „Wir müssen viel dazulernen“, sagt Roth. Immerhin befasst sich die Ökostation größtenteils mit Äpfeln – alle anderen Obstsorten seien für sie Neuland. Durchstarten soll die Calenberger Obstbörse dann im neuen Jahr – wenn alle Vorbereitungen getroffen wurden. Die zusätzliche Arbeit sieht er allerdings als Zugewinn und nicht als Belastung. „Nicole Ehnert hat es die letzten 17 Jahre organisiert, wir machen gleich die nächsten 170“, sagt Roth.

Nicole Ehnert gibt die Obstbörse auf
Datum der Pressemitteilung: 
Samstag, 14. Oktober 2017

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