Meinekes Rückzug: Reaktionen gespalten

Von Lisa Malecha

Wennigsen. Nach 15 Jahren bekommt Wennigsen einen neuen Bürgermeister. Denn Ende Januar hat Christoph Meineke (parteilos) bekannt gegeben, dass er bei der Wahl im September nicht erneut antritt. Unter anderem in den sozialen Netzwerken hat seine Entscheidung sehr unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen.

Viele Bürger wünschen Meineke dort alles Gute für die Zukunft. „Für Ideen warst Du immer aufgeschlossen“, schreibt ein Nutzer. „Das ist wirklich sehr schade“, kommentiert die nächste. Ein weiterer sagt: „Die wirklich guten gehen immer. Dein Nachfolger wird es schwer haben, in deine Fußstapfen zu treten.“ Doch es gibt auch negative Stimmen: Der Nachfolger oder die Nachfolgerin werde weniger das Problem haben, dass die Fußstapfen zu groß sind, sondern eher, dass viele ungelöste Aufgaben und Probleme hinterlassen werden, schreibt eine Nutzerin. „Hoffentlich kommt jetzt ein fähige Person ins Amt“, kommentiert ein weiterer.

So reagiert die Politik

In der politischen Welt habe die Nachricht, dass Christoph Meineke nicht mehr antritt, für Klarheit gesorgt, sagt etwa Gun Wittrien (Grüne). „Zahlreiche Projekte wurden auf den Weg gebracht, und wir haben Herrn Meineke als Bürgermeister erlebt, der ein offenes Ohr für die Wennigser Bürgerinnen und Bürger hat, auch wenn er es als Bürgermeister natürlich nicht allen recht machen kann“, sagt Wittrien. Die Zusammenarbeit mit ihrer Fraktion habe immer auf konstruktiver Ebene stattgefunden, auch wenn die Ansichten und Meinungen auseinandergingen. „Wir wünschen Herrn Meineke für seinen weiteren Weg, egal wo der ihn hinführt, gutes Gelingen und bedanken uns für die Zusammenarbeit.“

Die FDP-Fraktion sehe die Tatsache, dass Wennigsen in jedem Fall eine neue Bürgermeisterin oder einen neuen Bürgermeister bekommen wird, als Chance. Sie stimmt seiner Aussage zu, dass es „an der Zeit ist für einen Perspektivwechsel“. Laut FDP, die ihren Kandidaten Jost Henkel ins Rennen um das Amt des Bürgermeisters schickt, brauche die Verwaltung einen Neuaufbau – allein schon wegen der zahlreichen Eintritte in den Ruhestand an der Spitze, aber auch in der Breite der Verwaltung. Wennigsen benötige zudem Engagement bei der dringend erforderlichen Haushaltskonsolidierung sowie Mut und Entscheidungsfreudigkeit in zahlreichen Fragen und vertrauensvolle Kommunikation mit Mitarbeitern, Gemeinderat und den zahlreichen ehrenamtlich Tätigen, schreiben die FDP-Politiker Michael Meißner und Hans-Jürgen Herr.

„Wir sind jetzt alle gefragt“

Die SPD zeigte sich überrascht von der Entscheidung Meinekes, respektiere diese aber, sagt Jonas Farwig. Seine Partei wolle nun ihren Teil dazu beitragen, Probleme in der Gemeinde zu lösen und an wichtigen Themen weiter zu arbeiten und diese voranzutreiben. Die SPD hatte bereits im Oktober vergangenen Jahres verkündet, dass sie einen Führungswechsel im Rathaus wolle und den derzeitigen parteilosen Bürgermeister nicht unterstützen werde.

Peter Armbrust, CDU-Fraktionsvorsitzender, betonte, dass er die Entscheidung Meinekes aus persönlicher Sicht vollständig nachvollziehen könne. „Aber es bleiben uns natürlich viele Probleme und Baustellen erhalten – wir sind jetzt alle gefragt und müssen schauen, wie es weitergehen kann“, sagte er.

Quellenangabe: Barsinghausen/Wennigsen vom 15.02.2021, Seite 2

Datum der Pressemitteilung: 
Montag, 15. Februar 2021

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