Ideen der Grünen für Klimaschutz kommen gut an
Von Ingo Rodriguez
Wennigsen. Keine Schotter- und Kiesflächen mehr in Gärten, neue Solaranlagen für den Bauhof und technische Umrüstungen in der Kooperativen Gesamtschule (KGS): Im kommunalen Ausschuss für Bau, Planung und Umwelt sind die jüngsten Forderungen der Grünen-Fraktion auf breite Zustimmung gestoßen. Die neue Offensive der Grünen für den Klimaschutz wurde fraktionsübergreifend begrüßt. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte Grünen-Ratsherr Norbert Bohnenstengel nach den Debatten über die drei Anträge seiner Fraktion.
Unter anderem sprach sich der Ausschuss ohne Gegenstimme für die Installation einer Solaranlage auf dem Dach der kommunalen Bauhofhalle am Heisterweg aus. Zunächst aber soll die Gemeindeverwaltung ein solches Projekt hinsichtlich der Kosten und möglicher Einsparungen prüfen. Die Grünen halten es für sinnvoll, mithilfe einer solarthermischen Anlage die Warmwassererzeugung zu regeln und die Heizung des Bauhofs zu unterstützen – auch vor dem Hintergrund, dass der Bauhof 20 Mitarbeiter hat, von denen die Hälfte dort nach Feierabend duscht. Außerdem bringen die Grünen eine Solarstromanlage ins Gespräch. Die Gemeindeverwaltung möge die Vorschläge auch im Hinblick auf eine bauliche Eignung der Dachfläche überprüfen, sagte Bohnenstengel. Ziel ist es demnach, den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. „Die Verwaltung wird jetzt beauftragt, Angebote einzuholen“, sagte der Ausschussvorsitzende Wilhelm Subke (SPD) nach dem einstimmigen Votum.
Vor dem Hintergrund des Ratsbeschlusses, innerhalb von drei Jahren rund 30 Prozent Energie bei den kommunalen Liegenschaften einzusparen, fordern die Grünen auch energetische Sanierungsmaßnahmen in der Sophie-Scholl-Gesamtschule: 2020 sollen die alten Heizungspumpen von Schule und Sporthalle durch Hocheffizienzpumpen ersetzt werden. Die Heizungsanlage soll eine neue digitale Steuerung bekommen. Die Beleuchtung in der Turnhalle möchten die Grünen auf LED-Technik umrüsten. Auch für diesen Vorschlag votierte der Ausschuss ohne Gegenstimme. Der Leiter der Wennigser Bauverwaltung, Martin Waßermann, verwies jedoch auf mögliche Schwierigkeiten und hohe Kosten bei der Installation von LED-Leuchten in einer Sporthallendecke. Diese Idee soll deshalb zunächst geprüft werden.
Vertagt wurde die Abstimmung über ein mögliches Verbot von unnötigen Schotter- und Kiesflächen in künftigen Neubaugebieten, nachdem die Kommunalpolitiker dieses ausführlich erörtert hatten. Über diese Forderung der Grünen wird derzeit in vielen Kommunen diskutiert – weil sich eine zunehmende Versiegelung von nicht überbauten Flächen auf die Artenvielfalt auswirkt. Die Grünen wollen in die kommunale Bauverordnung eine Handhabe einbauen, um künftig auf die Gestaltung von Gärten Einfluss nehmen zu können. Die bereits bestehende Verankerung in der Niedersächsischen Bauordnung reicht ihnen ebenso wenig aus wie die Kontrollen der zuständigen Bauaufsicht der Region Hannover. Nun wollen die Fraktionen noch einmal intern mögliche Formulierungen und juristische Aspekte diskutieren. „Die Verwaltung soll aber schon einen möglichen Satzungsvorschlag ausarbeiten“, sagte der Ausschussvorsitzende Subke.
Neuen Kommentar schreiben