Grüne wollen Mitfahrbänke in Wennigsen einrichten

VON INGO RODRIGUEZ

Wennigsen. Mitfahrbänke, an denen hilfsbereite Autofahrer wartende Bürger mit in den nächsten Ort nehmen, sind in der Region längst keine Neuheit mehr. Auch in Wennigsen sollen diese Einsteigepunkte künftig als Ergänzung zum Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) angeboten werden. In der Sitzung des kommunalen Finanzausschusses haben die Wennigser Grünen jetzt einen entsprechenden Antrag in den Haushaltsberatungen eingebracht.

Demnach sollen auf Wunsch der Grünen 5000 Euro für das Jahr 2020 bereit gestellt werden, um an verschiedenen Orten im Gemeindegebiet diese unkomplizierte Mitfahrgelegenheiten einzurichten. „Die Ortsräte sollen prüfen, in welchen Dörfern und an welchen Standorten eine Mitfahrbank erwünscht ist“, sagte Grünen-Ratsfrau Angelika Schwarzer-Riemer bei der Vorstellung des Antrages.

Den Grünen geht es aber nicht nur um eine Ergänzung des ÖPNV und des Carsharings sowie um mehr Mobilität für Bürger ohne eigenes Auto. „Mit diesem Angebot lassen  sich auch unnötige Autoabgase reduzieren, weil mehr Leute in einem Auto mitgenommen werden“, sagte Schwarzer-Riemer.

Die Grünen verweisen angesichts ihres Haushaltsantrages auf Beratungen der Region Hannover: Demnach wird dort derzeit geprüft, ob die Regionsversammlung im Dezember einen Betrag von 100 000 Euro für das Errichten von Mitfahrbänken im Haushalt genehmigt. Die Wennigser Gemeindeverwaltung möge bei einer positiven Entscheidung der Regionsversammlung auch für Wennigsen Bänke beantragen, sagte Schwarzer-Riemer. Dann werde die Region die Anschaffung der Bänke finanzieren.

Die Kommunen sollen laut Schwarzer-Riemer anschließend für das Aufstellen und den weiteren Service rund um die Bänke zuständig sein. „Die Standorte werden natürlich auch mit Schildern gekennzeichnet. Möglicherweise können Unterstände für die Bänke gebaut werden“, sagte Schwarzer-Riemer später auf Nachfrage zum Verwendungszweck der beantragten 5000 Euro im Wennigser Haushalt 2020.

In Wennigsen soll nach Vorstellung der Grünen später unter anderem die Siedlung am Waldkater von einer der neuen Mitfahrbänke profitieren. Der Standort ist tatsächlich ein mustergültiges Beispiel für das Einrichten einer sinnvollen Mitfahrgelegenheit: Zu der Siedlung am Fuß des Deisters und am Ende der Hülsebrinkstraße fährt kein Bus. Ohne Auto oder Fahrrad müssen Anwohner einen langen Fußmarsch zurücklegen, um in den Ortskern zu kommen. „Eine Mitfahrbank könnte die Siedlung besser anbinden“, sagte Schwarzer-Riemer. Sie betonte auf Nachfrage auch: „Das ganze Projekt ist rechtlich abgesichert.“ Das Angebot richte sich nur an Erwachsene.

In der Ausschusssitzung kam der Antrag während der Haushaltsberatungen gut an. „Das ist ein vernünftiger Vorschlag“, sagte FDP-Ratsherr Hans-Jürgen Herr. Auch

Anselm Borrmann (CDU) begrüßte die Idee. „Den Waldkater anzuschließen, ist ein guter Ansatz“, sagte er.

Datum der Pressemitteilung: 
Mittwoch, 27. November 2019

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