Grüne wollen Carsharing in Wennigsen ausbauen

VON HEIDI RABENHORST

Wennigsen. Seit mehr als 15 Jahren hat Wennigsen ein Carsharing-Auto am Bahnhof, das rund zehn private Autos ersetzt. Es wird sehr gut genutzt, deswegen sollte es in Wennigsen noch mehr solcher Teilautos geben, finden die Grünen. Sie würden sich wünschen, dass die Gemeinde Carsharing-Fahrzeuge in ihren Fuhrpark aufnimmt, die außerhalb der Dienstzeiten privaten Nutzern zur Verfügung stehen.

Über den Antrag der Grünen wurde jetzt im Ausschuss für Feuerschutz und öffentliche Ordnung, Mobilität und Digitales erstmals gesprochen. Ausschussvorsitzende und Grünen-Ratsfrau Angelika Schwarzer-Riemer verwies dabei nicht nur auf den Klimaschutz. Für Privatleute habe das Modell viele Vorteile, sagte sie und zählte auf: Es fallen keine Kosten für die Anschaffung eines eigenes Autos an, und man habe keine Ausgaben für Steuern, Versicherungen und Instandhaltung.

Schwarzer-Riemer verwies auf die Region Hannover und den Masterplan Shared Mobility, den die Regionsversammlung beschlossen hat. Ziel ist es, bis 2020 in möglichst allen 20 Umlandkommunen Carsharing-Angebote als attraktive Alternative zum eigenen Auto einzurichten. Die Region fördert den Ausbau.

Im Ausschuss stellten sich zwei Carsharing-Anbieter vor. Die Firma Mikar hat ihren Sitz im niederbayerischen Deggendorf und verwaltet rund 1500 Carsharing-Standorte. Für Wennigsen sei geplant, ein maßgeschneidertes Paket zu schnüren, sagte Mitarbeiterin Tina Krieger, die in der Ausschusssitzung telefonisch zugeschaltet wurde. Um das Carsharing auch für private Nutzer schmackhaft zu machen, warb sie für einen Neunsitzer. „Der Renault Master ist auch für Vereinsfahrten oder Familienausflüge perfekt.“ Für den Umstieg auf Elektromobilität schlug die Mikar-Mitarbeiterin den Renault Zoe vor. Diese Fünfsitzer kämen inzwischen bis zu 400 Kilometer weit.

Stadtmobil Hannover betreibt bereits das Teilauto am Wennigser Bahnhof. „Sollte die Gemeinde sich dafür entschließen, mit Stadtmobil einen Nutzungsvertrag abzuschließen und uns bei der Gewinnung weiterer Nutzer sowie bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen, wollen wir das Angebot mit einer zweiten Carsharing-Station in der Nähe des Wennigser Rathauses ergänzen“, sagte Mitarbeiterin Maaret Westphely. Die Nutzung der Stadtmobil-Fahrzeuge sei dafür selbstverständlich möglich. Aktuell bestünde die Flotte aus 380 Autos –vom Mini bis zum Transporter.

Städte vom Autoverkehr zu entlasten erhöhe die Lebensqualität, tue dem Klima gut und schaffe Freiräume, weil nicht so viele Parkplätze benötigt würden.

„Wir verstehen uns deshalb ausdrücklich als Ergänzung zum öffentlichen Verkehr, zum Fahrradfahren und zum Zufußgehen“, sagte Westphely. Noch relativ neu ist der Modellversuch in Kooperation mit dem ADFC: „Seit April haben wir zwei Hannah-Lastenräder als Pilotprojekt in die Flotte geholt“, sagte die Stadtmobil-Mitarbeiterin.

Der Antrag zum Carsharing wird heute auch im Ausschuss für Bau, Planung und Umwelt beraten. Vor der Sitzung findet um 18.30 Uhr ein Ortstermin auf dem Wennigser Friedhof statt. Die öffentliche Sitzung im Bürgersaal des Rathauses beginnt um etwa 19.30 Uhr. Bürger können Fragen stellen.

 

Datum der Pressemitteilung: 
Donnerstag, 12. September 2019

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