Grüne: Windpark nicht voreilig ablehnen
Grüne: Windpark nicht voreilig ablehnen
Partei rät Bürgern, sich ausführlich über Projekt zu informieren / Infoveranstaltung am 10. April
Von Björn Franz
Gehrden. Die Grünen warnen davor, die Planungen einer neuen Windkraftanlage zwischen dem Gehrdener Berg und dem Deister vorschnell abzulehnen. In einer gemeinsamen Erklärung der Ortsverbände aus Gehrden, Wennigsen und Barsinghausen spricht sich die Partei dafür aus, sich zunächst alle Informationen zu dem Projekt anzuhören. Zugleich fordert sie die Bürger auf, sich offensiv an dem Genehmigungsverfahren für den Windpark zu beteiligen, der zwischen den drei Kommunen des Calenberger Landes geplant ist.
„Populistische Schnellschüsse sind nicht unser Stil“, erklärte der Gehrdener Fraktionsvorsitzende Heinz Strassmann. „Wir werden uns Zeit lassen, alle Argumente zu hören und dann öffentlich beraten.“ Im Anschluss, ergänzt der Wennigser Grünen-Vorstandssprecher Joachim Klang, würden die beteiligten Ortsverbände eine gemeinsame Position zu dem Projekt veröffentlichen.
Levester gegen das Projekt
Zuletzt hatte es bereits heftigen Gegenwind gegen die geplante Anlage gegeben, die aus sieben bis zu 240 Meter hohen Windrädern bestehen und in der Feldmark zwischen Degersen und Redderse entstehen soll. Unter anderem hatte sich die Levester Bürgerinitiative Gegenwind deutlich gegen das Projekt ausgesprochen. Sie sieht darin einen Präzedenzfall gegeben, der in einigen Jahren auch eine Vergrößerung der bestehenden Anlage in Leveste zur Folge haben könnte.
Dagegen verwies der Sprecher der Barsinghäuser Grünen, Helmut Freitag, auf den derzeit noch sehr frühen Stand der Planungen. Alle Beteiligten sollten insbesondere die Veranstaltung der Klimaschutz-Agentur am Dienstag, 10. April, im Barsinghäuser Zechensaal abwarten, um sich dort über das Projekt und mögliche Folgen zu informieren. Unter anderem werden bei der Veranstaltung, die um 17 Uhr beginnt, auch die Bürgermeister der jeweiligen betroffenen Kommunen über den geplanten Windpark diskutieren.
Überzeugende Antworten nötig
Gemeinsam mit Umweltverbänden fordern die Grünen auf Bundesebene ein Sofortprogramm für den Klimaschutz und den Ausbau erneuerbarer Energien. Die Umsetzung müsse allerdings in konkreten Projekten vor Ort erfolgen – so wie jetzt auch im Calenberger Land. „Wenn wir die Bürger von den Vorteilen der Energiewende überzeugen wollen, sind natürlich Einhaltung der Lärmgrenzen, Kompensation von Umwelteingriffen und Trinkwassersicherheit unverzichtbar“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung der drei grünen Ortsverbände. Auf kritische Fragen seien überzeugende Antworten nötig. Zugleich sei es aber wünschenswert, „dass sich berechtigte Forderungen von Anwohnern sowie Natürschützern und die wirtschaftlichen Erwartungen des Investors in einem fairen Verfahren vereinbaren lassen“.
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