Ein Neubau wäre ein reiner Funktionsbau
Bredenbeck. Für Wennigsens Politiker wird die Grundschule in Bredenbeck keine einfache Entscheidung. Das Planungsbüro hat mehrere Varianten erarbeitet mit verschiedenen Raumkonzepten, die Architekt Henning Dorl am Montag im Bildungsausschuss erneut erläuterte. Sollte man die Schule sanieren wollen, gäbe es mehrere Varianten – die günstigste läge bei 5,1 Millionen Euro, die etwas großzügigere bei 5,4 Millionen Euro und die größte bei 6,1 Millionen Euro. Ein Neubau würde rund 7,4 Millionen Euro kosten, weil dann gleich für dreizügig geplant werden würde. Die Kooperation mit der Springer Janusz-Korczak-Schule, einer Schule für geistig behinderte Kinder, würde in die Raumberechnung für den Neubau allerdings nicht einfließen.
Für Rektorin Tatjana Seidensticker ist das allerdings überhaupt keine Option. Für sie ist es undenkbar, die Zusammenarbeit einfach zu beenden, „weil wir hier schon viel weiter sind als andere Schulen.“ Es gibt zwei Klassen in der Grundschule, die fest mit Janusz-Korczak kooperieren. Und das schon seit Jahren. In diesen Klassen werden behinderte und nicht-behinderte Kinder gemeinsam unterrichtet.
Die Bredenbecker Grundschule ist eine Mittelpunktschule für vier Orte. 180 Kinder aus Bredenbeck, Steinkrug, Holtensen und Evestorf werden dort unterrichtet. „Wir wollen eine pädagogisch wertvolle Schule schaffen“, sagte Seidensticker und warf in die Waagschale, dass es deswegen nicht nur auf die nackten Zahlen hinauslaufen dürfte. Die beste Lösung aus ihrer Sicht wäre es, im Bestand räumlich alles so zu belassen, wie es jetzt ist, und einen neuen Anbau für die Nachmittagsbetreuung vorzusehen.
Die Schule muss inhaltlich Spielraum haben und dafür entsprechende Räume – und die sehe sie eher in einem sanierten Altbau als in einem Neubau, sagte Seidensticker. Das Kollegium und die Eltern sehen das genauso. Martin Ast (SPD) sprach von einem Dilemma und warnte davor, zu eindimensional zu denken. Ein Neubau wäre ein reiner Funktionsbau und könnte die benötigten Spielräume gar nicht liefern. Dabei werde man gerade in der Zukunft offen sein müssen für neue pädagogische Modelle, sagte Lehrerin Barbara Krüger (Grüne).
von Jennifer Krebs
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