CDU-Chef: Klärwerk aufrüsten
von Jenniffer Krebs
Sorsum. CDU-Gemeinde-Chef, Ortsbürgermeister und Landwirt Ernst Herbst aus Evestorf bleibt dabei: Nicht nur das viele Fremdwasser, das in marode Kanäle eindringt und sich mit dem echten Abwasser vermischt, belaste das Kanalnetz in Wennigsen und das Klärwerk. Bei starken Regengüssen, so Herbst, reiche die technische Leistungskapazität von Teilen des Klärwerks einfach nicht aus – es trete unkontrolliert Schmutzwasser in die Umwelt aus. Es bestünde wohl nicht die Gefahr, dass das Trinkwasser verunreinigt werde, sagte Herbst bei einem Ortstermin mit Sorsums Ortsbürgermeister Thomas Butterbrodt (SPD), SPD-Ortsratsfrau Renate Bury-Uhlendorf und Grünen-Ratsfrau Angelika Schwarzer-Riemer aus Evestorf. „Aber wenn sich der Abwasserkanal an einem Bach befindet, ist die Gefahr groß, das ungeklärtes Schmutzwasser direkt in ein natürliches Gewässer läuft.“
Evestorf versorgt Gemeinde
Die Gemeinde hat in den vergangenen Jahren bereits mehrere Hunderttausend Euro in ihr Klärwerk in Evestorf investiert. Pumpen wurden erneuert und ein neuer Filterrechen eingesetzt. Das zusätzliche Speicherbecken wurde gebaut. „Aber die Einlaufleistung ist nach wie vor zu klein“, sagt Herbst. Seitdem die Anlage in Bredenbeck vor 20 Jahren stillgelegt wurde, versorgt Evestorf mit seiner Kläranlage nahezu das gesamte Gemeindegebiet. Nur das Abwasser aus der Wennigser Markt wird im Barsinghäuser Klärwerk gereinigt. Dafür ist auch Lemmie an das Wennigser Kanalnetz angeschlossen.
Derzeit plant die Gemeinde den Umbau des Einlaufbauwerks und bearbeitet die wasserrechtliche Genehmigung. „Diese Gelegenheit muss genutzt werden, um die Annahmeleistung der Kläranlage zu erhöhen“, sagt Herbst. Auch müssten zusätzliche Speichermöglichkeiten her, ein Erdbecken zum Beispiel.
Am liebsten hätte der CDU-Ratsherr, dass 15 000 Euro für die Planung in den Haushalt eingestellt werden, den der Rat am Donnerstag verabschieden soll. Wahrscheinlich wird der Rat das Thema aber noch einmal in den Ausschuss für Bau, Planung und Umwelt verwiesen.
Die grüne Ratsfrau Schwarzer-Riemer würde bei der Gelegenheit dann auch gerne darüber sprechen, ob das Wennigser Klärwerk aufgerüstet und die vierte Reinigungsstufe einführen soll. Mit ihr könnten multiresistente Keime aus dem Abwasser geholt werden. jbö
Neuen Kommentar schreiben