Bürger setzen auf Artenvielfalt

Von Frank Hermann

Wennigsen. Viele Wennigser unterstützen das Volksbegehren Artenvielfalt in Niedersachsen, das eine gesetzliche Regelung zum Schutz von Flora und Fauna auf den Weg bringen will. Vertreter der Grünen und des Naturschutzbundes (Nabu) haben am Mittwoch vor dem Rathaus eine Liste mit etwa 350 Unterschriften an Fachbereichsleiterin Ulrike Schubert überreicht. „Damit liegen uns mittlerweile nahezu 500 Namen von Wennigsern vor, die sich für solch ein Volksbegehren aussprechen. Für unsere Gemeinde ist das ein ganz ordentliches Ergebnis“, sagte Schubert.

Grüne und Nabu werben seit Mai mit mehreren Aktionen für das Volksbegehren Artenvielfalt und sammeln Unterschriften, damit es zu einer Abstimmung im niedersächsischen Landtag über das Gesetz kommt. „Artenschutz und -vielfalt haben in den vergangenen Jahren arg gelitten. Freiwillige Maßnahmen reichen aus unserer Sicht nicht mehr aus, obwohl sich bei vielen Landwirten ein Trend zu mehr Umweltbewusstsein abzeichnet“, betonte Gerhard Krick vom Nabu.

Dabei stehe der Nabu nicht nur hinter den Bestrebungen für ein Volksbegehren, sondern auch hinter dem Abkommen des sogenannten Niedersächsischen Weges. Darin verpflichten sich Politik, Landwirte, Natur- und Umweltverbände zu großen Anstrengungen bei Natur- und Artenschutz. „Wenn dieses Abkommen so umgesetzt wird, wie es angekündigt ist, dann bleiben wir auch dabei. Aber wir wollen auch sicher sein, dass tatsächlich etwas für die Artenvielfalt passiert“, erläuterte Krick.

Sammlung geht weiter

Die Unterschriftensammlung für das Volksbegehren geht weiter. Listen liegen unter anderem im Naturkost-Bioladen am Gemeindezentrum aus.

Der Nabu muss aber wegen der Fortsetzung der Unterschriftensammlung bei gleichzeitiger Einigung über den Niedersächsischen Weg auch heftige Kritik einstecken. Das offenbar taktisch motivierte Vorgehen der Naturschützer hatten in den vergangenen Wochen sowohl die Landesregierung als auch verschiedene Verbände aus Land- und Forstwirtschaft immer wieder angeprangert.

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Datum der Pressemitteilung: 
Donnerstag, 3. September 2020

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