Windkraft ist ein wichtiger Baustein: Die Energiewende voranbringen mit Augenmaß

  • Veröffentlicht am: 28. Mai 2018 - 15:03

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Plakat Windrad
Windräder - Graphik: J. Klang

Windkraft ist ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige zukunftsfähige Energieversorgung - Die Energiewende voran bringen mit Augenmaß

Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit lieferten Wind, Wasser und Biomasse am Neujahrsmorgen 2018 ausreichend Strom, um erstmals den gesamten Strombedarf in Deutschland abzudecken. In diesem Moment hätte die Stromversorgung zum ersten Mal klimaneutral sein können! Die Betonung liegt auf können, denn allen Ökostroms zum Trotz liefen auch die Atom- und Kohlekraftwerke weiter - und erzeugten überflüssigen Strom, der in die Nachbarländer exportiert werden musste.

Bis 2022 sollen alle Atomkraftwerke abgeschaltet werden und ein Kohleausstieg ist dringend erforderlich.

Der Master-Energieplan der Region Hannover sieht vor, dass deutlich mehr als 3000 Gigawattstunden Strom durch Windenergieanlagen erzeugt werden müssen, um das ehrgeizige Ziel zu erreichen. Das entspricht einer Regionsfläche von etwas über 2%. Das RROP sieht 1,6 % vor. Die im Calenberger Land ausgewiesenen Flächen liegen bei unter 1%.

Gemeinsam mit Umweltverbänden fordern die Grünen auf Bundesebene ein Sofortprogramm für den Klimaschutz und den Ausbau erneuerbarer Energien. Das setzt allerdings voraus, dass auch eine konkrete Umsetzung im Calenberger Land erfolgt.

Die Windenergie kann für sich allein gesehen sicherlich nicht die einzige Lösung des Problems der zukünftigen Energieversorgung sein, jedoch wird die Nutzung der Windkraft im Energiemix der Zukunft weltweit eine entscheidende Rolle spielen.

Die Grünen begrüßen, dass der Investor wpd erste Planungsanpassungen vorgenommen hat, indem er sich bereit erklärte, den Abstand zur Wohnbebauung auf 1000 m zu erhöhen.

Die Grünen sprechen sich gegen ein Normenkontrollverfahren der Gemeinde Wennigsen aus und für die Einleitung eines Genehmigungsverfahrens des Windkraftinvestors mit politischen Zielvorgaben:

  • Uneingeschränkt müssen die Lärmgrenzen gegenüber den Anwohnern eingehalten werden. Wichtig ist den Grünen, dass Naturschutzbelange berücksichtigt und der Betrieb der Anlagen bedarfsgerecht angepasst wird sowie Umwelteingriffe kompensiert werden. Die Gemeinde Wennigsen hat bereits ein avifaunistisches Gutachten in Auftrag gegeben.
  • Sollte in der Höhe der Anlagen keine Reduzierung zu vereinbaren sein, ist für alle Windenergieanlagen eine bedarfsgerechte Nachtabschaltung vorzusehen, damit die Anlagen nachts nicht dauerhaft blinken. Eine derartige radargesteuerte Regelung, wie sie in einem Windpark in Schleswig-Holstein genehmigt wurde, würde das nächtliche Erscheinungsbild entlasten und böte die Möglichkeit, dass auch umliegende Windparks diese Technik mit nutzen.
  • Das Angebot von WPD, die beteiligten Kommunen mit einem erhöhten Gewerbesteuersatz von 90 %, statt 70 % wie gesetzlich vorgesehen, zu beteiligen, sollte vertraglich festgeschrieben werden, um finanzschwache Gemeinden wie Wennigsen auch an den Erträgen zu beteiligen.

Die Grünen Wennigsen sehen die beabsichtigten Klageabsichten gegen den geplanten Windpark kritisch und in ihrer Substanz wenig erfolgversprechend. In ihrer Konsequenz droht bei einem, wenn auch unwahrscheinlichen Klageerfolg für die klagenden Kommunen sowie für alle anderen Kommunen in der Region ein chaotischer, weil ungeregelter Ansturm und Ausbau von Windrädern allein nach den Vorgaben des Bundesbaugesetzes.

Entgegen dem öffentlichen Eindruck, dass es nur Ablehnung gäbe, ist den Grünen auch Befürwortung aus der Bürgerschaft signalisiert worden. Von daher begrüßen die Grünen die Errichtung einer Bürgerwindanlage oder die Beteiligung in Form von Windsparbriefen.

Bisher wird viel zu wenig Strom in der Region sicher und emissionsfrei auch für künftige Generationen erzeugt, in Wennigsen liegt der Anteil gerade einmal unter 10%. Ohne den Ausbau einer umweltverträglichen Windenergieerzeugung und einen forcierten Ausbau der Solarenergie kann Wennigsen seine Klimaschutzziele nicht erreichen.Sicherlich ist der Bau von Windenergieanlagen ein Eingriff in die Natur und Umwelt, aber längst nicht vergleichbar mit den fatalen Auswirkungen von Atom- und Kohleenergie auf unsere Sicherheits- und Klimaprobleme.

Der technische Fortschritt geht weiter, Windräder lassen sich problemlos demontieren, sie müssen im Gegensatz zum Atommüll nicht über eine Million Jahre endgelagert werden. Windräder sind ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige zukunftsfähige Energieversorgung.