HAZ / Wennigsen vom 01.08.2017

Solaranlage auf Schuldach könnte 2017 in Betrieb gehen

Verwaltung und Politik müssen Pilotprojekt für Kooperative Gesamtschule zustimmen / Klimaschützer erwartet positives Votum

Von Jennifer Krebs

Wennigsen. Auf dem Dach der Kooperativen Gesamtschule (KGS) könnte eine Solaranlage gebaut werden – wenn Verwaltung und Politik das wollen. Wennigsens ehrenamtlicher Klimaschutzbeauftragter Detlev Krüger-Nedde erwartet eine positive Entscheidung.

Auf dem Rathaus und auf dem Gebäude der Feuerwehr gibt es bereits Bürgersolaranlagen. Solarzellen auf dem Gesamtschuldach wären dennoch ein Pilotprojekt: Anders als bei Rathaus und Feuerwehr soll der Strom vom Schuldach größtenteils nicht ins öffentliche Netz eingespeist werden, sondern für den Eigenbedarf erzeugt und vor Ort verbraucht werden. Die Energiegenossenschaft Calenberger Land würde mit der Gemeinde einen Pachtvertrag über die Nutzung der kommunalen Dachfläche abschließen. Die Solarmodule würden auf dem Neubau der KGS montiert werden. Parallel hatte die Verwaltung unlängst vom Bauausschuss den Auftrag erhalten, innerhalb eines Jahres auch alle anderen kommunalen Dächer – in erster Linie Grundschulen und Kindergärten – dahingehend zu untersuchen, ob sie für eine solare Nutzung geeignet wären.

Der Klimaschutzbeauftragte geht davon aus, dass das Thema KGS nach der Sommerpause in den Fachausschüssen wieder auf die Tagesordnung kommt, nachdem es in den Ratsfraktionen bereits beraten wird. Krüger-Nedde hofft bis Herbst auf einen politischen Beschluss, um die Anlage auf dem Schuldach möglichst noch in diesem Jahr bauen zu können. Spätester Termin sei das Frühjahr 2018, sagt er.

Die Energiegenossenschaft Calenberger Land wurde im April 2015 gegründet und hat aktuell 90 Mitglieder, davon 14 aus Wennigsen. Krüger-Nedde ist Gründungsmitglied und sitzt im Aufsichtsrat. „Wir versuchen schon länger, dieses Projekt zu realisieren“, sagt er. Schon der Name – Energiegenossenschaft Calenberger Land – deute an, dass „wir uns nicht nur auf eine Kommune beschränken wollen“, ergänzt der Gehrdener Edmund Jansen vom Vorstand.

Das KGS-Dach in Wennigsen wäre das erste Projekt außerhalb der Stadt Gehrden, wo die Ener:Go bereits fünf Solaranlagen auf kommunalen Dächern betreibt. „Wir wollen auch andere Kommunen dazu bewegen, mitzumachen“, sagt Jansen. Die Genossenschaft könnte sich vorstellen, mit einer 20-Kilowatt-Peak-Anlage auf dem Flachdach der Wennigser KGS zu beginnen. Die Fotovoltaikanlage wäre 160 Quadratmeter groß.